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Interner CIA-Report: Al-Masri war nicht der Gesuchte – CIA verschleppte ihn wissentlich trotzdem

Neues zum Fall des von den USA verschleppten und gefolterten Deutschen Khaled al-Masri bei Democracy Now: Die CIA inhaftierte den Mann in Mazedonien, verschleppte ihn dann nach Afghanistan, mißhandelte und „befragte“ ihn und hielt ihn dort monatelang fest, obwohl er gar nicht der war, den sie suchten und obwohl sie das auch wußten. Das zeigt jetzt auch ein neu aufgetauchter interner Report der CIA.

Die Verschleppung und Folterung wäre natürlich auch Unrecht gewesen, wäre Al-Masri die von der CIA gesuchte Person gewesen. Im Falle Khaled Al-Masri gab es eine Entführung durch den us-amerikanischen Geheimdienst „einfach so“ nach dem Motto „Man kann’s ja mal probieren“. In den ersten drei Monaten seiner Gefangenschaft schaute sich laut dem Report nicht einmal jemand den Pass von Al-Masri an (Das kann natürlich auch eine Schutzbebauptung oder Schutzhandlung sein, denn der Pass war ein deutscher und da schaut man dann als US-Folterer vielleicht lieber nicht so genau hin).

Democracy Now: CIA Report Admits Agency Had Wrong Man, But Imprisoned Him Anyway: „A newly released internal CIA report has revealed how the agency arrested, imprisoned and interrogated German citizen Khalid El-Masri at a secret prison in Afghanistan, even though the CIA knew he was not the man they had been looking for. […] Yet the agency continued to hold El-Masri for months because it could not decide on an ‚exit strategy.'“.

Al-Masri wurde noch monatelange festgehalten, weil die CIA nicht wußte, wie sie ihr Verhalten erklären sollte („exit strategy“). Zum Glück für Al-Masri war die Exit-Strategy der CIA nicht seine Ermordung. Wikipedia: „Als sich sein Pass als echt herausstellte und CIA-Direktor George Tenet sowie die damalige Nationale Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice von dem Fall erfuhren, wurden deutsche Behörden informiert. Ende Mai 2004 wurde al-Masri ohne jegliche finanzielle Mittel oder Vorabinformation seiner Familie auf einem albanischen Waldweg unmittelbar an der mazedonischen Grenze ausgesetzt. Er gab an, beim Grenzübergang seinen Reisepass und seine anderen persönlichen Gegenstände ausgehändigt bekommen zu haben. Am 3. Juni erreichte er Deutschland.[10] Er hatte seit seiner Verschleppung 18 kg Körpergewicht abgenommen.[7]„.

 

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