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Strafanzeige gegen den Journalisten Gunnar Schupelius

Gegen Gunnar Schupelius, Journalist des Axel-Springer-Konzerns (Bild, Welt, BZ), wurde Anzeige wegen des Verdachts der Volksverhetzung und der Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener erstattet. Das berichten die Tageszeitung JungeWelt („Springer-Journalist Schupelius angezeigt„) sowie der russische Auslandskanal RT Deutsch („Strafanzeige gegen Springer-Journalist Schupelius wegen Volksverhetzung„). Weitere deutschsprachige Medienberichte sind spärlich gesäht beziehungsweise so gut wie nicht vorhanden.

Der Fall Gunnar Schupelius steht im Zusammenhang mit der aktuellen Ukraine-Krise und der damit verknüpften neuen harten Anti-Russland-Propaganda in Deutschland und der westlichen Welt sowie dem Kampf selbsternannter (Pseudo-) Elitemenschen gegen alles linke oder gar jeglichen Kritiker und jeglichen Widerstand. Es geht um die Relativierung der Geschehnisse des Zweiten Weltkriegs und der Hitlerzeit, journalistischen Rechtsextremismus und um den Hass gegen Kommunisten und Sozialisten. Unter anderem will Schupelius die Umbennung der über 600 Ernst-Thälmann-Straßen in Deutschland. Ernst Thälmann war Parteivorsitzender der KPD und wurde im Dritten Reich von den Nazis ermordet. Er starb am 18. August 1944 im KZ Buchenwald. Seine Verhaftung erfolgte am 3. März 1933, zwei Tage vor der Reichstagswahl März 1933 und einige Tage nach dem Reichstagsbrand. Thälmann wurde nach über elf Jahren Einzelhaft vermutlich auf direkten Befehl Adolf Hitlers erschossen.

Russia Today Deutsch hat die komplette Strafanzeige gegen den Axel-Springer-Journalisten Schupelius veröffentlicht. Die Anzeige wurde von dem Berliner Rechtsanwalt Hans Bauer im Auftrag seiner Mandanten Professor Dr. Siegfried Mechler und Vera Dehle-Thälmann – eine Enkelin Thälmanns – gestellt. In der Anzeige heißt es: „Schupelius schürt mit seinen Äußerungen in der B.Z. öffentlichen Unfrieden und diskreditiert die Befreiung Berlins durch die Sowjetarmee. Seine Äußerungen tragen den Charakter von Volksverhetzung nach § 130 StGB. […] Ernst Thälmann gebührt wie allen Opfern Achtung und ehrendes Andenken. Schupelius´ Feststellung, Thälmann ‚wollte Deutschland in eine kommunistische Gewaltherrschaft verwandeln‘, stellt Thälmanns Leben und antifaschistischen Wi­derstand auf eine Stufe mit der Gewaltherrschaft der nazistischen Diktatur. Dies ist eine grobe Verunglimpfung des Ermordeten und verletzt öffentlich dessen Andenken. Damit erfüllt G. Schupelius den Tatbestand nach § 189 StGB.“.

Auslöser der Anzeige war ein Artikel Schupelius‘ zu einer von der Partei Die Linke angestrebten Umbennung einer Straße. In dem Artikel in der B.Z. („Fragwürdige Idee. Linkspartei will Rote Armee in Friedrichshain ehren„) heißt es: „Diese Partei also hat vorgeschlagen, die Straße Alt-Friedrichsfelde (B 1/B 5) in Lichtenberg umzubenennen, und zwar in Straße der Befreiung. Die SED hatte diesen Namen 1975 vergeben, um die Rote Armee zu ehren, die 1945 in Berlin einmarschierte. […] Für alle engagierten Linkspolitiker, die die Geschichte über Straßennamen aufarbeiten wollen, hätte ich eine gute Alternative anzubieten: In den östlichen Bundesländern gibt es immer noch mehr als 600 Straßen, die nach Ernst Thälmann (1886–1944) benannt sind. Sie haben alle einen neuen Namen verdient. Das wäre wirklich ein Akt der Befreiung. Denn Thälmann war KPD-Chef und wollte Deutschland in eine kommunistische Gewaltherrschaft verwandeln, bis er selbst von den Nazis gejagt und ermordet wurde.“.

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Ein Kommentar

  1. http://www.wsws.org/de/articles/2015/01/14/iyse-j14.html

    Die Relativierung der Nazi-Verbrechen an der Humboldt-Universität

    In seiner Monographie „Verbrannte Erde“ gehe Baberowski so weit, zu unterstellen, dass die Sowjetunion einen Krieg gegen Deutschland geplant habe: „Im Krieg waren Stalin und seine Gefolgsleute ganz bei sich, nichts hätte dem Diktator mehr gefallen, als Kriege zu führen, die er auch gewinnen konnte“, zitiert Vandreier Baberowski.

    Der Vernichtungskrieg der Nazis und die industrielle Vernichtung der Juden stelle Baberowski als eine Eskalationsstufe der Ostfront dar, die nichts mit der nationalsozialistischen Ideologie oder dem deutschen Imperialismus zu tun gehabt habe. In „Verbrannte Erde“ schreibt Baberowski:

    „In jedem Krieg ist solch ein Zustand [wie er an der Ostfront herrschte] Grund genug, um dem Gegner Widerstand zu leisten und Grausamkeiten zu begehen. Mit Hinweis auf ideologische Überzeugungen ist solches Verhalten überhaupt nicht erklärbar. Hitlers Soldaten führten keinen Weltanschauungskrieg, sie führten vielmehr einen Krieg, dessen Dynamik sie nicht mehr entkamen. […] Hitler war schlecht beraten, Krieg gegen ein Regime zu führen, dem die Massengewalt zur zweiten Natur geworden war und dessen Soldaten mit dieser Gewalt umzugehen verstanden. Gegen eine solche Macht konnte die Wehrmacht auf Dauer nicht Sieger bleiben.“ (S. 403)

    Vandreier zitiert noch einen weiteren Text von Baberowski aus dem Jahr 2007, in dem dieser schreibt: „Stalin und seine Generäle zwangen der Wehrmacht einen Krieg neuen Typs auf, der die Zivilbevölkerung nicht mehr verschonte.“ Mehrfach stelle Baberowski auch Vergleiche an, in denen er Stalins Diktatur als brutaler beschreibe als den Nationalsozialismus. „So gesehen holten Hitler und seine Helfer nach, was Stalin und seine Gefolgsleute in der Sowjetunion bereits vollbracht hatten“, zitiert ihn Vandreier.

    An dem Abend bringt Vandreier noch viele weitere Zitate, die dem Publikum das Blut in den Adern gefrieren ließen. Nach dieser Darstellung bestand bei den Zuhörern kein Zweifel mehr, dass die Positionen, die Baberowski heute formuliert, sehr viel weiter gehen, als die revisionistischen Thesen Noltes aus den 80er Jahren.

    Hier kann man lesen, wo die Reise hingeht, die ‚intellektuelle‘ Elite wird gerade gezüchtet und das Volk erneut mittels Verdummung vorbereitet. ‚Der Spillter im Auge meines Feindes‘, täglich zu lesen in der deutschen Wahrheitspresse, Putin der Faschist und irre Diktator. Ja, Russland hat uns nicht vom Faschismus befreit, ist aber immernoch der EINZIGE wirklich Feind der Faschisten, die es wiedereinmal wissen wollen.

    siehe: https://www.google.de/search?q=hitlers+amerikanische+lehrer

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