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Das Prinzip Hoffnung

Im KenFM-Interview ruft Rubikon-Autorin Elisa Gratias dazu auf, das Spiel der Mächtigen, die uns mittels Herrschaftstechniken der Angsterzeugung klein halten wollen, nicht länger mitzuspielen.

Unter Mut verstehen die Autorinnen und Autoren des Buchs „Nur Mut!“ die Fähigkeit, Angst auszuhalten und zu lernen, mit der eigenen Angst umzugehen.

Jeder sollte sich darüber klar werden, wer für Verunsicherung und Angst sorgt, sich also die Frage stellen:

Wer hat ein Interesse daran, mich und die Gesellschaft in Angst zu versetzen?

Angst wird für den fassbar, der begriffen hat, dass sie wesentlich das Ergebnis der organisierten und strukturellen Gewalt des marktradikalen Kapitalismus und seiner Akteure ist.

Der Unfrieden kriecht als unablässiger Strom aus dem Schoß der westlichen Machtzentren und ihrer Propaganda-Apparate in die Herzen der Menschen.

Das herrschende System ist auf Gewalt, Spaltung und die Erzeugung von Angst gegründet. Die Zentren der Macht versetzen die Menschen in Furcht und Schrecken:

Sie drohen mit Arbeitsplatzverlust, sozialem Abstieg, sie schüren Ängste vor Terror, Kriegen, Migration, Umweltzerstörungen und Klimawandel, die sie maßgeblich selbst verursachten.

Mit Angst werden die Menschen gefügig gemacht. So sollen sie zu willenlosen Objekten der Machtzentren werden.

Sich über die Verursacher der dystopischen Zustände klar zu werden, heißt, der Angst den diffusen Schleier zu entreißen und selbst stark werden zu können.

Elisa Gratias hat sich intensiv mit der Gesellschaft im kapitalistischen System befasst und ist bestürzt darüber, wie leicht sich die Mehrheit durch Verunsicherung und Angst manipulieren und spalten lässt.

Nach zwei Auswanderungen mit vielen schmerzhaften Erfahrungen und Enttäuschungen, der ersten nach Frankreich, der zweiten nach Mallorca, vielen Reisen und dem Schritt in eine selbständige Tätigkeit verstand Gratias, dass das, was sie suchte, in ihrem Inneren lag.

Darum versucht sie, ihr Leben bewusst zu gestalten, und stellt sich immer wieder die Frage:

Was macht mein Leben lebenswert? Was macht mich und uns wirklich glücklich?

Sie ist davon überzeugt, dass es auch politisch bedeutsam ist, sich diese Frage zu stellen.

Für Elisa Gratias stehen die zwischenmenschlichen Beziehungen im Mittelpunkt. Doch diese fühlen sich für sie in der vom materialistischen Weltbild des Neoliberalismus geprägten Entfremdung immer kälter an.

Ihre Antwort auf diese Entwicklung:

Wenn die Menschen wieder lernen, Wärme zu entwickeln und Verletzlichkeit auszuhalten, wenn sie Empathie zeigen und ihr Gegenüber als Mensch statt als Bedrohung wahrnehmen, erst dann werden die Herrschaftszentren mit ihrer Angstmache nicht mehr erfolgreich sein.

Die Menschen müssen wieder lernen, auf ihre Gedanken und Gefühle zu achten.

Nur Achtsamkeit kann uns weiter helfen, wie es auch Daniele Ganser und Eugen Drewermann in ihren Vorträgen immer wieder betonen.

So stellt etwa Eugen Drewermann einfühlsam fest:

„Es geht um die Zurückgewinnung der Menschlichkeit, die wir dringend brauchen.“

„Nur Mut!“ ist eine Einladung, uns dem Menschen zuzuwenden, der uns am nächsten steht und den wir allzu oft übersehen: uns selbst.

Elisa Gratias ist davon überzeugt, dass viele Menschen trotz ihres Wissens über den kritischen Zustand des Planeten und des Friedens in Europa deshalb nicht aktiv werden, weil ihnen immer eingetrichtert wurde, sie müssten für die Zukunft aktiv werden, Flüchtlingen, Enkeln und Tieren eine bessere Zukunft ermöglichen.

Gratias aber fragt: Und was ist mit der Gegenwart? Warum arbeiten wir nicht an der bewussten Gestaltung der Gegenwart? Haben wir nicht jetzt — auch für uns — eine bessere Welt verdient?

Wir sollten nicht nur in Verantwortung für die Zukunft handeln, sondern dürfen auch eine Welt gestalten, in der wir schon heute gern leben.


KenFM: Elisa Gratias: „Nur Mut! Wenn wir uns ändern, verändert das die Welt“


Hier können Sie das Buch bestellen: als Taschenbuch oder E-Book.


Stimmen zum Buch:

„Ich möchte allen Menschen raten, mutig zu sein, und sich nicht durch Angst erdrücken zu lassen. Wer mutig ist kann freudig und gewaltlos seinen Weg gehen. Das ist bestimmt nicht immer einfach. Aber Mut öffnet Türen, die sonst verschlossen bleiben. Die in diesem Buch abgedruckten Texte zeigen, wie wichtig Mut im 21. Jahrhundert ist.“
Dr. Daniele Ganser, Friedensforscher

„Das ist ein ganz besonders Buch, denn mit jedem seiner vielfältigen Beiträge werden Sie eingeladen, ermutigt und inspiriert, sich mit all jenen zu verbinden, die künftig nicht mehr gegeneinander, sondern miteinander leben wollen.“
Dr. Gerald Hüther, Sachbuchautor und Vorstand der Akademie für Potentialentfaltung

„In einer Zeit, in der regressive Kräfte sehr von den Verunsicherungen in unserer Gesellschaft profitieren, brauchen wir Mutmacher mit einem langen Atem. Menschen, die uns mit Fakten und Bildern speisen, die uns an unser eigenes Potential für Veränderung und Glück erinnern. Danke Rubikon! Für dieses Buch und für eure gesamte Arbeit.“
Veit Lindau, Autor und Bewusstseinsforscher

„Dieses einzigartige Buch macht großen Mut zur Veränderung. Es verwandelt Verzweiflung in Hoffnung, Wut in Liebe und ist ein kraftgebender Kompass durch schwere Zeiten. Für mich eines der wertvollsten Bücher der letzten Jahre.“
Jens Lehrich, Autor und Comedian

„‚Nur Mut!‘ ist ein Buch, das den Leser dazu auffordert, sich selbst zu ermächtigen. Wer sich im aufrechten Gang den Problemen dieses Planeten entgegenstellt, macht sich zwar angreifbar, kann von sich aber behaupten, in der Stunde der Bewährung seine eigene Angst besiegt zu haben. Ohne solche Menschen hat unsere Spezies keine Zukunft. Die Belohnung für gelebten Mut ist ein Leben, in dem die Angst nur noch eine untergeordnete Rolle spielt.“
Ken Jebsen, investigativer Journalist

„Nur, wenn wir uns selbst und unsere Gefühle erkennen, wenn wir unser Unbewusstes bewusst machen und aus dem kollektiven Stockholm-Syndrom, auf das man uns von Kindertagen an festgelegt und zu dem man uns erzogen hat, aussteigen, können wir wirkliche Liebe, vor allem aber unsere tägliche Unterdrückung erkennen. Dann können wir aus dem inneren wie äußeren Gefängnis aussteigen und unser eigenes Leben leben, in dem wir zu fühlen beginnen, was gut und ungut, was richtig und gelogen, was Liebe und was Ausbeutung und Unterdrückung ist. Wider den Gehorsam! Die Wahrheit schlummert in jedem von uns.“
Jens Wernicke, Autor und Publizist


Inhalt:

Kerstin Chavent, Elisa Gratias und Isabelle Krötsch: Vorwort

Kapitel 1: Wahrnehmung

Otto Teischel: Die kranke Gesellschaft
Ulrike Orso: Kapitalismus im Kopf
Kerstin Chavent: Mit dem Drachen leben
Shabi Alonso: Der Rationalitätswahn
Felix Feistel: Mut zur Utopie
Elisa Gratias: Friedensbewegung 2.0
Margit Geilenbrügge: Teilen wir unsere Vision!

Kapitel 2: Selbsterkenntnis

Franz Ruppert: Wirklicher Frieden setzt Heilung voraus
Kerstin Chavent: Raus aus der Opferrolle!
Elisa Gratias: Trotz alledem!
Hans-Joachim Maaz: Heraus aus der Liebesfalle!
Christiane Borowy: Der alltägliche Krieg in unseren Köpfen
Kerstin Chavent: Der innere General
Roland Rottenfußer: Plädoyer für das Mitgefühl

Kapitel 3: Wahrheit

Peter Frey: Das Wesen der Freiheit
Kerstin Chavent: Mut zur eigenen Wahrheit
Jens Lehrich: Die Magie des Lebens
Roland Rottenfußer: Ohne Ziel
Jens Wernicke: Ist die Welt überhaupt noch zu retten?
Katrin McClean: Nur Mut!

Kapitel 4: Verbundenheit

Birgit Assel: Der Frieden sind wir
Margit Geilenbrügge: Wir sind Natur
Isabelle Krötsch: Die stille Revolution der Liebe
Elisa Gratias: Mehr Liebe, bitte!
Bernhard Trautvetter: Gemeinsam für eine bessere Welt

Kapitel 5: Wandel

Margit Geilenbrügge: Raus aus der Machtlosigkeit!
Gerald Hüther: Zärtliche Revolution
Roland Rottenfußer: Einfachheit ist Widerstand
Dirk C. Fleck: Tausche Leid gegen Glück
Margit Geilenbrügge: Das Unwahrscheinliche wahrscheinlicher machen!
Isabelle Krötsch: Heilsame Verwandlung

Kapitel 6: Zukunft

Kerstin Chavent: Der Dimensionssprung
Hans Boës: Alles fühlt mit
Christiane Borowy: Das Leben ist schön
Isabelle Krötsch: Die neue Wirklichkeit
Roland Rottenfußer: Engagierte Spiritualität
Jens Wernicke: Regen

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Dieser Beitrag erschien zuerst im Rubikon-Magazin.

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