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Berichte über Gräueltaten in Ost-Aleppo

Den Ostteil der syrischen Stadt Aleppo beherrschten bis vor wenigen Wochen die in den westlichen Medien „Rebellen“ genannten Kämpfer. Tatsächlich handelte es sich dabei um keine „edlen Rebellen“, Oppositionelle oder Aktivisten, sondern um radikalislamistische Jihadisten unter Führung der Terrorgruppe Al Qaida (in Syrien unter dem Namen „Al Nusra“ aktiv). Dass diese Kämpfer-Terroristen ein brutales Regiment in dem von ihnen beherrschten Gebiet führten, berichteten Wissenschaftler und andere Experten schon lange. Mit dem Fall der „Rebellenhochburg“ Ost-Aleppo dringen auch Berichte von Bewohnern dieses Gebietes über die Gräueltaten der Kämpfer bis in den Westen durch. Mord, Folter, Hunger, Geiselhaft und ein menschenverachtendes System der Vergewaltigungen und der Zwangsheirat.

Der US-Nachrichtensender CNN interviewte die in den USA lebende und aus Bolivien stammende Filmemacherin und Schauspielerin Carla Ortiz zur Situation in Aleppo. Ortiz besuchte die wiedervereinte Großstadt Aleppo, um Filmaterial für eine Dokumentation zur Situation in Syrien zu sammeln und interviewte dort Augenzeugen, Menschen, die unter der Herrschaft der radikalen Kämpfer leben mussten. Hier das Video mit dem Interview bei CNN:

Andre Ashdown ist ein Priester aus England. Er besuchte Aleppo und berichtete in einem längeren Facebook-Eintrag von dem Grauen in Aleppo. Sein Bericht über einen dortigen Besuch vom 14. Dezember 2016 liegt in deutscher Übersetzung bei der Propagandaschau vor: „Aleppo: Die Wahrheit, die sich der Westen weigert, zu berichten„. Zitat: „Sie erzählten alle das gleiche. Sie sagten, dass sie in Angst leben mussten. Sie berichteten, dass die Kämpfer jedem erzählten, dass die Syrische Armee jeden tötet, der in den Westen flieht, aber sie selbst haben viele getötet die zu fliehen versuchten – Männer, Frauen und Kinder. Eine Frau brach in Tränen aus als sie uns erzählte, dass einer ihrer Söhne vor einigen Tagen von den Rebellen getötet und ein anderer verschleppt wurde. […] Uns wurde erzählt, dass sie sehr wenig Nahrung bekamen: Jede Hilfe, die sie erreichte, sei ihnen meistens verweigert oder zu exorbitanten Preisen verkauft worden. […] Die meisten der Flüchtlinge sagten, dass eines ihrer Familienmitglieder von den Rebellen getötet worden sei und sie sprachen dauernd über weitverbreitete Morde, Folter, Vergewaltigung und Entführung durch die Rebellen. Wenn jemand seine Wohnung verließ, dann wurde das Eigentum und der Besitz konfisziert oder gestohlen.“.

Fabian Köhler aus Deutschland berichtet in einem Artikel vom 26.12.2016 bei Der Hintergrund über die Situation in Aleppo: „„Dann kamen die Terroristen und zerstörten alles“„. Dieser enthält Zitate von Aussagen von Menschen vor Ort. Bereits einige Tage zuvor, am 19.12.2016, veröffentlichte Köhler bei Telepolis einen ähnlichen Bericht: „Aleppo: ‚Unsere geliebte Stadt ist wiedervereint‘„. Zitat aus dem Hintergrund-Artikel: „Aktaa hat den Krieg größtenteils im von der Regierung kontrollierten Westteil der Stadt verbracht. Den Alltag im Ostteil kennt er trotzdem. Mehrmals wöchentlich telefoniert er mit Verwandten auf der anderen Seite der Stadt: ‚Es gab dort ständig Luftangriffe durch die syrische Armee. Aber meistens haben sie Einrichtungen der Terroristen getroffen. Zu zivilen Opfern kam es, weil die Terroristen sie als Geiseln nahem und als menschliche Schutzschilde nutzten, um die Armee von Angriffen abzuhalten. Einer meiner Cousins wurde als menschliches Schutzschild missbraucht, aber zum Glück hat er überlebt. Er hat erzählt, dass die Terroristen meist in ihren Autos abgehauen sind, wenn die Luftangriffe begangen, während sie die Zivilisten in den angegriffenen Häusern zurück ließen.'“.

Wie das geregelte System der Vergewaltigungen in Ost-Aleppo funktionierte, berichtet eine syrische Frau aus Ost-Aleppo in einem Artikel des russischen Sputnik: „‚Wenn ein Terrorist ein Auge auf ein Mädchen geworfen hatte, so wurde sehr schnell ein Nikah (islamische Ehe) geschlossen. Ein paar Gebete, und alles ist erlaubt. Zwei Stunden später verlässt er sie dann aber‘, so die Frau. Zwei Freundinnen der Syrerin sei es genau so ergangen. Mit der einen habe der Extremist nur eine halbe Stunde verbracht, wonach er sie rausgeschmissen habe. Nun sei die Frau gezwungen, alleine ein Kind zu erziehen, das zudem auch noch von einem Terroristen gezeugt worden sei.“. Natürlich konnte der Jihadist die Frau auch einfach als Ehefrau behalten. Dass es sich um eine realistische Schilderung handelt, zeigen beispielsweise auch frühere ähnliche Berichte – auch in etlichen westlichen Medien – aus den ISIS-Gebieten im Irak. Auch dort soll diese Vorgehensweise gang und gäbe sein. Offenbar ein Standardverfahren der radikalen Jihadisten für sexuellen Mißbrauch …

Zum Abschluss sei noch auf ein Interview des deutschen Syrienexperten Professor Günter Meyer beim ZDF hingewiesen, welches unter heute.de zur Verfügung steht: „Syrien-Krieg – ‚Hauptverantwortung liegt bei den USA‘„. Er bekräftigt noch einmal, dass es sich bei den sogenannten „Rebellen“ um radikale Extremisten handelt. Zitat:

Meyer: […] haben die USA seit 2005 die Rahmenbedingungen geschaffen. Dazu gehörte neben zahllosen medialen Propagandaaktionen gegen das Assad-Regime die Finanzierung und Ausbildung einer Armee von Terroristen gemeinsam mit Israel und Saudi-Arabien. Diese Truppen sollten für den Sturz der Regierungen in Damaskus und Teheran eingesetzt werden, wie der renommierte Journalist Seymour Hersh 2007 aufdeckte.

heute.de: 2011 begann der Krieg in Syrien. Welche Fehler wurden da gemacht?

Meyer: Der Westen, also insbesondere die USA, hat die aufständischen Dschihadisten mit Waffen versorgt und teilweise auch ausgebildet. Die materielle und personelle Logistik wurde vor allem von der Türkei abgewickelt, während die finanzielle Unterstützung zum größten Teil aus Saudi-Arabien und Katar kam. Saudi-Arabien hat dabei salafistische Extremisten gefördert, um in Syrien eine radikal-islamistische Regierung zu etablieren. Hier war die Eroberung von Aleppo 2012 für die Dschihadisten ein wichtiger Schritt.

heute.de: Mal abgesehen von den USA. Was muss sich Russland an der Situation in Aleppo vorwerfen lassen?

Meyer: Ohne die militärische Intervention Russlands im September 2015 wäre inzwischen nicht nur Aleppo komplett von den Dschihadisten erobert worden. Auch das Assad-Regime wäre längst zusammengebrochen. Damit hätten die Assad-Gegner unter Führung der USA ihr Ziel des Regimewechsels zwar erreicht. Die Macht hätten jedoch die stärksten militärischen Kräfte an sich gerissen. Und das wären die islamistischen Extremisten, wie die zum Al-Kaida-Netzwerk gehörende Nusra-Front und der von der internationalen Allianz unter US-Führung bekämpfte Islamische Staat (IS).“.

Die Rationalgalerie wies im Rahmen eines Artikels über eine Programmbeschwerde gegen die ARD zur Situtation in Aleppo auf dieses ZDF-Interview mit Meyer hin. Auch hieraus noch ein Zitat: „Ein „UN-Menschenrechtsbüro“ gibt es nämlich nicht. Gemeint war wohl das Office of the U.N. High Commissioner of Human Rights, OHCHR. Der Hochkommissar heißt Prinz Zaid Ra’ad Al Hussein und gehört zur Königsfamilie Jordaniens, die als bekanntlich enge Alliierte der USA massiv die Dschihadisten und Söldner in Syrien unterstützt. Schwencks „glaubwürdiger“ Sprecher dieser fragwürdigen Quelle bezog sich auf „Kreise“, von denen die Gräuelberichte stammten, benannte diese aber nicht; er erwähnte „Berichte“, ohne zu sagen von wem; er sprach von einer Liste mit den Namen der Opfer, legte sie aber nicht vor. Was von der „Unabhängigkeit“ und „Objektivität“ solcher parteiischer UN-Quellen zu halten ist, lässt sich einer UN-Pressekonferenz entnehmen, auf der eine Journalistin in zwei Minuten das prowestliche, von Journalisten errichtete UN-Märchengebäude einstürzen lässt (die Frage an sie beginnt bei  27’17“): https://www.youtube.com/watch?v=ebE3GJfGhfA
An diesem 13. Dezember griff die Tagesschau schließlich in die untersten Schubfächer und strahlte  sogar Twitter-Mitteilungen von nicht überprüften „Aktivisten“ aus, von äußerst durchsichtigem Kaliber wie diesem: „Russland will nicht, dass wir hier lebend rauskommen, und Assad auch nicht“. Eine Glanzleistung in journalistischer Seriosität.“.

Das in der Programmbeschwerde erwähnte Video (und hier ab 27’14“):

UPDATE vom 27.12.2016: Die britische Journalistin Vanessa Beeley war vor Ort in Aleppo und berichtete am 15.12.2016 in einem Interview, welches bei der Propagandaschau in deutscher Übersetzung vorliegt, von dem Martyrium der Menschen unter der Herrschaft der sogenannten „Rebellen“ in Ost-Aleppo. Zitat: „Jeder mit dem wir in diesen Gebieten gesprochen haben, erzählte uns von den Gräueln, die von diesen Terroristen begangen wurden. Eine Frau erklärte uns während einer Aufnahme, dass sie kurz vor der Befreiung ihre 8 Jahre alte Tochter eingesperrt hatten. Ihre älteste Tochter wurde zur Vergewaltigung freigegeben und das einzige, was sie rettete, war der Tag, als die syrische Armee Hanano befreite, an diesem sollte ihre Tochter mitgenommen werden. Die 8 Jahre alte Tochter starb im Gefängnis. […] Eine Frau fiel vor den Terroristen auf die Knie und bettelte um Essen und sie haben ihr in den Mund geschossen. […] Massenerschießungen eines jeden, der irgendeine Verbundenheit mit der syrischen Regierung oder Armee gezeigt hatte“.

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10 Kommentare

  1. Ich habe es immer wieder gesagt: unsere „Leitmedien“ a la ARD, ZDF, Spiegel, SZ, etc, sind Kriegstreiber und Lügenmedien! Ihnen war und ist die Lage der Bewohner Aleppos scheissegal – Hauptsache ihre Propaganda gegen Russland und Assad kommt irgendwie beim Volk an, zur Not durch ständige Wiederholung von Lügen!
    Und jetzt will Deutschland angeblich den Menschen in Aleppo helfen – bisher haben sie nur durch Waffenlieferungen und Unterstützung der „Rebellen“/Terroristen geholfen den Krieg in Aleppo möglichst lange am „leben“ zu halten! Was sollen syrische Bürger von den Unterstützern von Terroristen jetzt als „Hilfe“ erwarten?
    Unser verlogenes Regierungspack lehnt ja noch immer Verhandlungen mit der gewählten Assad-Regierung in Syrien ab.

      1. Ohne die deutschen- und EU-Sanktionen wären wahrscheinlich viele Menschen in Syrien nicht gestorben, man hätte eher mit friedlicher Hilfe den Menschen in Syrien ein „besseres“ Leben ermöglichen können – aber nein, man hat lieber den Terror (im Westen „Rebellen“ genannt) mit Waffen, Geld und Informationen gestützt!
        Aber was soll man auch von dieser Regierung erwarten? Merkel hatte schon 2003 der US-Terror gegen den Irak unterstützt – und das auf Grund von Fake-News produziert im Auftrag der USA.

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