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ARD deckt Angriffe der Al Qaida auf Zivilisten

In den letzten Tagen griffen die „Rebellen“ in Ost-Aleppo (eigentlich Al Qaida und Gleichgesinnte) immer wieder Zivilisten an, die durch die von Russland und Syrien bereitgestellten humanitären Korridore in den von der syrischen Regierung kontrollierten Westteil der Stadt ausreisen wollten und attackierten auch die für die Evakuierung bereitgestellten Busse. Dies berichtete nun sogar ein britischer Journalist vor Ort, der ganz sicher kein Freund der syrischen Regierung ist. Die Tagesschau der ARD vom 22.10.2016 schob die Schuld an der mangelnden Möglichkeit zur Flucht aus dem umzingelten Rebellengebiet durch eine gezielte Manipulation der syrischen Regierung zu: Die 20-Uhr-Tagesschau behauptete einfach, die Menschen aus Ostaleppo würden „wegen fehlender Sicherheitsgarantien“ nicht ausreisen.

US-Verteidigungsministerium im April 2016 bei einer Pressekonferenz zu Syrien: “That said, it’s primarily al-Nusra who holds Aleppo”. Al Nusra ist der syrische Arm der Al Qaida. Und die Qaida hält also nach Angaben des US-Militärs Aleppo beziehungsweise Ost-Aleppo.

Die Tagesschau vom 22.10.2016, 22 Uhr: „In Aleppo hat die von Russland und der syrischen Regierung ausgerufene Feuerpause den dritten Tag in Folge gehalten. Der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London wurden keine Luftangriffe auf den von Rebellen kontrollierten Ostteil der nordsyrischen Stadt gemeldet. Nach UN-Angaben verließen aber nur wenige Zivilisten und Rebellen das Kampfgebiet über die humanitären Korridore wegen fehlender Sicherheitsgarantien. Die Feuerpause sollte am Abend enden.“.

Telepolis am 22.10.2016: „Die Kriegsgegner Assads und seiner Regierung hatten von Anfang an klargemacht, dass sie von der humanitären Pause in Aleppo ’nichts halten und sich zu nichts verpflichtet fühlen‘, wie al-Jazeera berichtet. Die von der syrischen Regierung bereitgestellten acht humanitären Korridore, sechs für Zivilisten, zwei für Mitglieder der Milizen, wurden angegriffen, ebenso die Busse, die dafür bereitgestellt wurden. […] Dies wurde gestern von mehreren Quellen bestätigt. Da bei solchen Meldungen immer auch der Verdacht oder der Vorwurf geäußert wird, sie seien bloße Propaganda einer Kriegspartei, soll in diesem Fall auf einen Berichterstatter verwiesen werden, nämlich Dan Rivers, der Zeuge von Mörserangriffen auf Busse war und dies auch aus einer größeren Perspektive bestätigte. […] erneut ist dort auch die Rede von Scharfschützen, die auf Evakuierungswillige feuerten, von Granatenbeschuss auf die Zivilbevölkerung, die in der Busse waren und ‚von Zivilisten die in Schrecken davonliefen‘.“.

Mit ihrer geschickt platzierten Manipulation deckt die ARD die Angriffe der Al-Qaida-Rebellen auf Zivilisten sowie deren Ermordung und macht zugleich mit dieser dreisten Lüge Stimmung gegen Russland und Syrien. Geschickt wird die UN in die „Nachricht“ einbezogen, um Redlichkeit vorzugaukeln. Und genauso geschickt oder eben hinterlistig hat man eben auch vertuscht, dass die Al-Qaida-Koalition – von der ARD ohnehin nur als „Rebellen“ bezeichnet – die fluchtwilligen Menschen gezielt angegriffen hat und erweckt sogar noch den Eindruck, die Menschen würden aus Angst vor der syrischen Regierung Ost-Aleppo nicht verlassen wollen. Die Al Qaida von Ost-Aleppo läßt ihre Geiseln nicht so einfach gehen. Die ARD begleitet das PR-technisch, da diese „Rebellen“ unter vorgehaltener Hand Verbündete des Westens und seiner regionalen Verbündeten gegen die syrische Regierung (und Russland) sind.

Der bekannte deutsche Syrienexperte Professor Günter Meyer von der Universtität Mainz im Interview im Wiesbadener Kurier vom 6.8.2016: “Interviewer: Ein Brandherd ist dieser Tage Ost-Aleppo…. Meyer: ja. Allerdings ist die mediale Berichtserstattung darüber häufig sehr einseitig. So z.B., wenn der Spiegel titelt: ‘Die Islamisten sind Aleppos letzte Hoffnung‘. Die Dschihadisten der Al-Kaida angehörenden Nusra-Front und der nicht minder brutale Ahrar al-Scham haben die von der UN ausgehandelte Waffenruhe genutzt, um den Osten Aleppos militärisch massiv aufzurüsten. Diese ultra-radikalen Kämpfer geben dort das Kommando, nicht etwa moderate Rebellen, wie in vielen Medien immer wieder zu lesen ist. Wie in anderen vom Regime belagerten Städten benutzen die Dschihadisten auch hier die Zivilbevölkerung als Schutzschilde und verhindern, dass sich die Einwohner in Sicherheit bringen können.”.

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3 Kommentare

  1. Schon ein paar Tage zuvor ein ähnlicher Vorfall in der ARD (wobei so etwas dort wahrscheinlich täglich vorkommt). Eine Programmbeschwerde, Rationalgalerie: „Feuerpause: Keine Pause für Fälschungen
    Zum schweren Los von Kriegs-Propagandisten“ http://www.rationalgalerie.de/schmock/feuerpause-keine-pause-fuer-faelschungen.html

    „Eine bemerkenswert fälschende Reporter-Aussage über die Kämpfer der al-Nusra-Front macht in diesem Tagesschau-Beitrag die propagandistische Absicht der Redaktion deutlich:
    „Für Russland sind dies Terroristen“.
    Ach ja, nur für Russland? Den Vereinbarungen gemäß war die al-Nusra bisher auch für die USA terroristisch. Und im übrigen steht sie auf der UN-Liste der zu verfolgenden Terrororganisationen. Sie zu bekämpfen, wie Russland es gerade tut, war und ist demnach legal. Das Bemühen der Redaktion, die Zusammenarbeit der USA mit den Terroristenbanden der al-Kaida und al-Nusra bis zum IS zu kaschieren, ist nicht zu leugnen, der manipulative pro-westlich-transatlantische Charakter solcher Meldungen nicht zu bestreiten.
    Unerträglich wird langsam auch die Häufung von Mitteilungen über bombardierte Krankenhäuser. Nähme man diese propagandistischen Exzesse der ARD-aktuell noch ernst, so müsste man zu dem Schluss gelangen, Aleppo sei die Stadt mit der größten Krankenhausdichte der Welt.“

  2. Bräutigam und Klinkhammer haben zu der Sache eine Programmbeschwerde „Nachrichtenmanipulation Tagesschau 22.10.16 20 Uhr“ eingereicht. Siehe: http://www.0815-info.de/News-Programmbeschwerde-Nachrichtenmanipulation-Tagesschau-zweiundzwanzig-dot-zehn-dot-sechzehn-zwanzig-Uhr-item-11812.html

    *Volker Bräutigam war von 1975 bis 1985 Redakteur in der Tagesschau-Zentrale Hamburg und auch danach noch, bis 1995, beim öffentlich-rechtlichen NDR (in der Hauptabteilung Kultur) als Journalist tätig. Er schreibt heute für die Politik-Zeitschrift Ossietzky. Als Nachfolgerin der „Weltbühne“ orientiert sie sich strikt an diesem Vorbild. (s.a.»http://ossietzky.net).

    **Friedhelm Klinkhammer war langjähriger Gesamtpersonalvorsitzender des NDR

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