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BILD fälscht Video zur Ukraine

Die BILD behauptet in einem aktuellen Video mit dem Titel „Ostukraine: Putins Schergen zerstörten diesen Küstenort – BILD besucht Geisterstadt Schyrokyne“, „Putins Schergen“ hätten die Stadt Schyrokyne im Osten der Ukrane verwüstet. Mit „Putins Schergen“ sind bei der „Bildzeitung“ natürlich die rebellierenden Ostukrainer gemeint. Dumm für die BILD ist nur, dass in dem Video noch Symbole und Sprüche der siegreichen Angreifer und Zerstörer der Stadt klar zu sehen sind, obwohl eines davon sogar verpixelt wurde: Verwüstet wurde die Stadt Schyrokyne von den Nazis des rechtsextremen Bataillon Asow der aktuellen ukrainischen Regierung, dem selbst von im Westen verankerten NGOs wie Amnesty International oder westlichen Medien allerlei Kriegsverbrechen vorgeworfen werden. Das Video ist eine dreiste Propaganda-Fälschung, denn es zeigt eben nicht die angebliche Verwüstung der Stadt durch „Putins Schergen“.

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In dem Video sind zwei Kämpfer des Asow-Bataillons zu sehen. Ein Symbol an der Wand hat man vorsichtshalber verpixelt. Da kommen doch Fragen auf: Warum, was gibt es da zu verbergen? Wer den Hintergrund zu Bild, diesem Journalisten im Video und der Stadt Schyrokyne kennt, weiß, dass hier natürlich ein Nazisymbol verdeckt wird. Was sonst, was hätte man sonst verbergen sollen? Allerdings stellen sich die BILD-Mitarbeiter bei ihrer dreisten Manipulation dann doch sehr blöd an und entlarven sich alleine schon durch die eigenen Bilder selbst: In einer Szene ist ganz deutlich eine „88“ an einer Tür zu sehen, der Nazicode für „Heil Hitler“ und an eine Hauswand haben die aktuellen „Herren“ der Stadt ein „Fuck Putin“ geschrieben. So zeigen die „NATO-Trolle“ von BILD unfreiwillig selbst, dass hier die rechtsextremen „Freiwilligenbataillone“ der ukrainischen Regierung die Stadt erobert und verwüstet und ihrem Feind noch einen Spruch mitgegeben haben.

Auch ganz doof für die Geschichtsfälscher von BILD: Die Asow-Nazis haben ein Propagandavideo zu ihrer erfolgreichen Attacke auf Schyrokyne (beachte auch „protect Mariupol“) bei Youtube veröffentlicht: „АЗОВ. Наступ на Широкине / AZOV. The Shyrokyne attack“:

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Dass die Bevölkerung vor Ort so gar nichts von diesen angeblichen Befreiern mit den Nazisymbolen hält, zeigte sich insbesondere bei den Kommunalwahlen in der benachbarten Großstadt Mariupol, das vor allem von den rechtsextremen pro-Kiewer Bataillonen „Asow“ und „Rechter Sektor“ (und weniger von der ukrainischen Armee) beherrscht wird. Die Wahl wurde von den ukrainischen Regierungsparteien haushoch verloren. Keine einzige schaffte an der 5%-Hürde vorbei den Einzug ins Stadtparlament. 90% der Sitze gingen an eine den ostukrainischen Rebellen nahestehende Partei, der Rest an eine neue liberale Partei.

Medien berichteten übereinstimmend, dass die Nachholwahl – regierungstreue Aktivisten hatten die Wahl zum regulären Termin verhindert – in der ukrainischen Oppositionshochburg Mariupol von den Nazikämpfern des Rechten Sektors bewacht wurde. “Fighters of the ultra-nationalist movement “Pravyi Sector” (Right Sector) said they were observing the situation at the stations to prevent disorder and vote rigging. ‘We are here to make sure that elections will be held fairly,’ group member Sergiy told AFP. ‘It is no secret that the majority here support separatists. The reason is that our people are still nostalgic for the Soviet Union and are trying to get it back by voting for pro-Russian forces.”‘, heißt in einer AFP-Meldung bei Yahoo News. Interessant hierbei ist auch die Feststellung des interviewten ukrainischen Rechtsextremisten vom “Sektor”, dass ja allgemein bekannt sei, dass die Mehrheit der Einwohner von Mariupol die ostukrainischen “Separatisten” unterstütze. Man sei daher hier, um eine faire Wahl zu garantieren …

Auch die regierungstreue Kiewer Zeitung “Kyiv Post” berichtete – als wäre es die normalste Sache der Welt oder besser der Ukraine – von bewaffneten Rechter-Sektor-Kämpfern, die zusammen mit Polizisten in Mariupol patroullieren würden, und bestätigten damit die zahlreichen Bilder von Bewaffneten, die die sozialen Medien am Wahltag fluteten. “Fears of violations or vote disruptions were widespread during in the industrial city of almost 500,000 residents. Armed men in camouflage from the Right Sector volunteer battalion patrolled the polling stations along with the police.”, heißt es bei dem Blatt aus Kiew in dem mit Propaganda durchtränkten Artikel zur Mariupol-Wahl.

Der in der Fälschung von BILD, dem Video von der angeblichen Zerstörung von Mariupols Nachbarort oder Vorort Schyrokyne in der Ostukraine durch Ostukrainer (Die OSZE vor wenigen Wochen laut ukrainischen Medien: „Keine russischen Truppen in der Ukraine„) federführende Reporter ist Julian Röpcke, ein erklärter Fan des Asow-Bataillons, der sich auch des Öfteren mit dem Bataillon zu Freundschaftsbesuchen trifft und engen Kontakt zu einigen führenden Neonazis des Bataillons wie beispielsweise dem Schweden Mikael Skillt pflegt (Nazis aus ganz Europa kämpfen in den rechtsextremen Bataillonen in der Ukraine): „BILD-Journalist und Nazi-Fan Julian Röpcke besucht Hauptquartier von bekannter Nazi-Mörderbande„.

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Röpcke ist nicht nur ein enormer Russenhasser, er hasst auch die mit den Russen verbündeten Syrer und feierte vor Kurzem ausgiebig bei Twitter die Tötung von syrischen Soldaten durch die USA. (Die USA „entschuldigte“ sich bekanntlich öffentlich für den Angriff auf die Syrer). Julian Röpcke hat auch schon des Öfteren Bilder aus der Ukraine gefälscht, um damit seine Propaganda gegen „den Russen“ zu befeuern: Beispielsweise benutzte der BILD-Journalist ein Foto aus einem Youtube-Video, um eine Verletzung der Minsk-II-Waffenruhe durch die ostukrainische/“separatistische“ Seite zu beweisen („Ukraine-Konflikt: BILD fälscht Video-Bildmaterial„). Wer den Artikel liest, denkt, das Foto zeige einen Angriff der Rebellen auf Kiewer Regierungstruppen. Tatsächlich handelt es sich bei dem Material um ein Video, welches ein Angehöriger der ukrainische Armee/Nationalgarde oder einer ihrer Unterstützer bei Youtube eingestellt hat. Es ist Bildmaterial des berüchtigten Bataillon Asow, ukrainische Nationalgarde und zeigt einen Angriff der ukrainischen Seite auf (angebliche) Stellungen der “prorussischen Separatisten”! Das Bataillon Asow schießt dabei ein Haus in Brand.

Besonders bizarr: Multimedia-Redakteur Julian Röpcke hatte das fragliche Video der ukrainischen Seite einige Tage zuvor selbst bei Twitter gepostet und dabei auch deutlich zu verstehen gegeben, dass es sich um ein Video eines Angriffs der ukrainischen Regierungsseite handelt (“Bruch von Minsk-II: BILD-Reporter postet Video von Bataillon-Asow-Angriff und beschwert sich über Kritik an Angriff”). Dabei hatte er die Angegriffenen als Russen bezeichnet (“#Footage Intense fighting in #Shyrokyne. Russian positions take heavy hits.”). Röpcke bezeichnet die Ostukrainer (“prorussischen Separatisten”) generell als “Russen” oder “russische Armee”. Er beschwerte sich in dem Tweet schon einmal vorsorglich, dass dieser “Präventivschlag auf russische Angriffspositionen” (Wortwahl Röpcke) wohl von “der OSZE und westlichen Regierungen als Verletzungen des Waffenstillstands gezählt” (Wortwahl Röpcke) würde. Er ist also schon mal vorsorglich beleidigt, dass man das als Verletzung des Minsk-II-Abkommens sehen könnte (Was natürlich ganz eindeutig der Fall ist.). Angriffe gegen „die Separatisten“/”die Russen” seien doch wohl völlig okay und nicht Teil des Waffenstillstandsabkommens. Oder so ähnlich … Das Abkommen gilt für ihn offensichtlich nur für eines Seite …

Zum Bataillon Asow, welches zusammen mit dem Rechten Sektor die Gegend um die Stadt Schyrokyne am Schwarzen Meer kontrolliert, über die BILD das manipulative Propagandavideos gedreht hat, das zur offenen Lüge greift:

Die Sonntagszeitung (Schweiz) titelt: “Schweizer Neonazis liefern Geld und Militärkleider an die Front“. Ein Zitat aus dem Artikel: “Im Osten der Ukraine wüten Neonazis. Rechtsextreme Kämpfer der ukrainischen Freiwilligen-Miliz plündern Wohnungen, foltern gefangene Separatisten und verschleppen Medienschaffende. Terror im Namen der Maidan-Revolution. Amnesty International wirft den regierungstreuen Banden gravierende Menschenrechts-Verletzungen vor – unterstützt werden sie auch aus der Schweiz. Recherchen zeigen: Neonazis aus den Kantonen Genf, Waadt, Wallis und St. Gallen pflegen enge Kontakte zu den kämpfenden Extremisten und liefern Geld und Hilfsmaterial an die Front.”.

In dem Artikel “Das Bataillon Asow. Schmutziger Kampf in der Ukraine: Neonazis im Dienst der Regierung” schreibt der ansonsten eher “freiwilligenregimentfreundliche” Focus: “Wie der ‘Telegraph’ berichtet, schickt das ukrainische Militär das rechtsradikale Bataillon an vorderster Front in den Kampf. In der Stadt Marinka seien die Milizionäre noch vor den Panzern der Armee vorgerückt und hätten einen Checkpoint erobert. ‘Das Wichtigste ist, dass wir einen Brückenkopf für den Angriff auf Donezk geschaffen haben. Und wenn dieser kommt, werden wir vorangehen’, so Bilezki.”.

Die Schweizer Nachrichtenseite 20min.ch schreibt in einem Dossier mit dem Titel “Ukraine setzt Neo-Nazis gegen Separatisten ein” unter anderem folgendes: “Beim Kampf in der Ostukraine will die Regierung in Kiew offenbar den Teufel mit dem Beelzebub austreiben: Bekennende Neo-Nazi-Gruppen sind an vorderster Front dabei. Die Bataillone heissen Asow, Dnjepr oder Donbass. Es sind Gruppierungen Rechtsextremer, die im Frühjahr 2014 gegründet wurden und die sich zurzeit im Kampf gegen die pro-russischen Separatisten in der Ostukraine hervortun.”.

Rechte Söldner in Ukraine. Kiews Problem in den eigenen Reihen“, titelt n-tv. Zitate aus dem Beitrag: “Die Anschuldigungen Moskaus, dass in der Ukraine Faschisten ihr Unwesen treiben und Russen bedrohen, sind nicht völlig unbegründet. Im ‘Asow Bataillon’ kämpfen sogar Ausländer dafür, den ‘weißen Mann’ in dem Land zum Sieg zu führen.” und “So berichtet die britische BBC über einen schwedischen Scharfschützen, der mit dem sogenannten Asow-Bataillon gegen die Separatisten kämpft. Mikael Skilt sei ein ehemaliger Angehöriger der Schwedischen Armee, auf dessen Kopf mittlerweile ein Preisgeld von 5000 Euro ausgesetzt sein soll. Skilt, der nach eigenen Angaben Kommandant einer Aufklärungseinheit ist, bezeichnet sich selbst als Nationalist. Seine Ansichten gleichen jedoch eher denen eines typischen Neonazis.”.

In der Propagandaschau heißt es in dem Artikel “Mit dem II. denkt man mitunter, man sieht nicht richtig!“: “Konkret ergeht die Beschwerde der Publikumskonferenz wegen Verwendung und Verbreitung von Film-bzw. Bildmaterials des rechtsextremen Asow-Bataillons innerhalb der eigenen Berichterstattung des ZDF, wobei wiederholt unkommentiert die entsprechende NS-Symbolik dargestellt wurde. Über einen Zeitraum von ca. 10 – 15 Sekunden konnte der erschrockene Zuschauer das Wappen des Asow-Bataillons inklusive Wolfsangel und schwarzer Sonne in beachtlicher Größe am rechten oberen Bildrand der Mattscheibe bestaunen. Damit wurde der Beweis dafür erbracht, dass das ZDF offenbar Propaganda- Video-und Bildmaterial des Bataillons Azow für seine eigene Berichterstattung nutzt. Angesichts der Tatsache, dass das beitragsfinanzierte ZDF über genügend Korrespondenten vor Ort verfügt, ist eine offene Übernahme von Propagandamaterial, einer der berüchtigtsten rechtsradikalen Bataillone im Konflikt, für eine objektive Berichterstattung nicht vermittelbar und stellt einen groben Verstoß gegen journalistische Grundsätze wie die Sorgfaltspflicht dar.”.

Um es noch einmal ganz deutlich zu sagen: Die BILD, die beteiligten BILD-Mitarbeiter und deren Chefs, die wissen ganz genau, was die Wahrheit ist. Nämlich genau das Gegenteil von dem, was sie in dem Filmchen zeigen. Das Video ist kein journalistischer Fehler. Es ist der absichtliche Versuch einer Fälschung der Realität und Zeitgeschichte. Ein Versuch, mit Lügen den Zuschauer (und Leser) zu betrügen. Ein gezielter Propagandabeitrag – ja Kriegsbeitrag – gegen Russland und mit dem Ziel, die Konsumenten des Videos zu manipulieren, gehirnzuwaschen und für die eigene Propaganda nutzbar zu machen. Diese Bilder haben nichts mit Journalismus zu tun. Sie dienen nur dazu, die Menschen gegen den auserkorenen Feind – Russland – aufzuhetzen. BILD hat diese Geschichte gezielt und geplant gefälscht, um das Klima für militärische, wirtschaftliche oder andere Maßnahmen gegen Russland (und die Ostukrainer) zu schaffen oder zu erhalten. Auch ein dritter Weltkrieg wird dabei von diesen Hetzern billigend in Kauf genommen, ja geradezu mit herbeieskaliert.

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17 Kommentare

    1. Ich kann den Tweet Röpckes ja nur sehen, wenn ich mich bei Twitter auslogge, weil er Blauer Bote blockiert hat. Es ist übrigens nicht die erste Beleidigung durch Röpcke:

      BILD-Journalist Julian Röpcke beleidigt weiter und vergleicht mich mit Goebbels http://blauerbote.com/2015/10/02/bild-journalist-beleidigt-weiter-und-vergleicht-mich-mit-goebbels/

      BILD-Journalist Julian Röpcke legt noch eine Beleidigung via Twitter obendrauf: “Lüg’ ruhig weiter” http://blauerbote.com/2015/05/23/bild-journalist-julian-roepcke-legt-noch-eine-beleidigung-via-twitter-obendrauf-lueg-ruhig-weiter/

      “Bekloppter”: Beleidigung durch BILD-Reporter Julian Röpcke http://blauerbote.com/2015/05/13/bekloppter-beleidigung-durch-bild-reporter-julian-roepcke/

      BILD-Journalist beleidigt Blauer Bote: “Jämmerlicher Lügner!” http://blauerbote.com/2015/09/30/bild-journalist-zu-blauer-bote-jaemmerlicher-luegner/

      Wenn BILD-Journalisten Beleidigungen auspacken http://blauerbote.com/2015/08/21/wenn-bild-journalisten-beleidigungen-auspacken/

  1. Wer ist Röpke? Er gehört so muß man es sagen zur Redaktion des Zentralorgans der Regierenden in Berlin.
    Wer in der Vergangeheit das mal verfolgt hat, ob wichtige, sehr wichtige oder auch nur unwesentliche Meldungen dies Bunzlganzlerin, ihrem Stellvertreter oder deren Minister veröffentlichlichen fast alles in der Bild, der Bild am Sonntag.
    Diesen Fakt muß man sich mal so richtig auf der Zunge zergehen lassen. Dort gibt es offensichtlich eine feste Verbindung zwischen dem Boulevardblatt, also keinem seriösen Presseorgan und der Regierung. Ist ja auch logisch wenn man bedenkt, daß Friede Springer und Frau Dr. Merkel Duz-Freundinnen sein sollen. Merkels Angedrauter Sauer ist ja schließlich sogar beruflich mit Friede Springer verbandelt. Und so schließt sich der Kreis.
    Wenn jemand so ein Presseorgan wie die Bild zu dem seiner Interviews, Artikel und seinen Ministern macht, dann heißt man doch solche Berichterstattungen von Bild und Bild online gut und macht sich mit denen gemein.
    Nun ist aber die Frage der Glaubwürdigkeit. Im eigenen Land ziehen diese deutschen Regierungsspitzen über die NPD, Pegida, AfD und alle anderen her, die nicht die CDU_CSU_SPD_Grüne_ Meinung vertreten und beschimpfen sie als Rechtsaußen, Rechtspopulisten, Neo-Nazis usw.
    Andererseits sehen sie in den wirklichen Nazis in der Ukraine Kämpfer dür die Freiheit, für Recht und Ordnung und lassen solche Leute wie Röpke und seinen Chef Reichelt (?) unbehelligt diese Lügen und profaschistische Propaganda auf deutschem Staatsgebiet geschehen.
    Was unterscheidet eigentlich diesen Dresdner Pegida-Chef von diesem Röpke? Da gibt es sehr große Unterschiede. Für gleiche Ausdrucksweisen, die eine pronazistische Gesinnung erkennen lassen und beide propagieren, wird der Pegida-chef vor Gericht gestellt und Röpke verdient viel Geld und ist gesellschaftlich anerkannt.
    Also, was für eine Regierung sitzt da in Berlin?
    Da braucht man nicht dreimal zu raten.

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