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Deutschland will Flugverbotszone zugunsten von Al Kaida

Vor wenigen Tagen gab es eine Attacke auf einen Hilfskonvoi in Syrien. Alle vorliegenden Indizien und Beweise deuten darauf hin, dass der Anschlag von der mit dem Westen verbündeten Rebellenkoalition unter Führung von Al Kaida durchgeführt beziehungsweise vorgetäuscht wurde. Die USA und andere westliche Staaten (und Medien) werfen jedoch Russland vor, einen Luftangriff auf den Konvoi durchgeführt zu haben. Beweise dafür legen sie – wie üblich – wieder einmal nicht vor (wie auch?). Der Lohn des Fakes, des durch die Al-Kaida-Jihadisten-Söldner-Koalition vorgetäuschten Russen-Angriffs: Neben guter Propaganda vielleicht auch eine Flugverbotszone über den Rebellengebieten, wie sie beispielsweise die Bundesregierung jetzt fordert (natürlich aus vorgeblich humanitären Gründen). Natürlich würde es den Jihadisten, die ja selbst keine eigene Luftwaffe haben, enorm helfen, wenn sie nicht mehr von Syrien oder Russland aus der Luft angegriffen würden. Das nicht mit Bodenkampftruppen Russland wäre sogar ganz aus dem Spiel. Und die Rebellenkoalition unter Führung von Al Kaida und co, die auch einige wenige CIA-Rebellen beinhaltet, ist eben auf mehrere Arten mit dem Westen verbündet und wird von westlichen Verbündeten wie Saudi-Arabien oder dem NATO-Land Türkei finanziert und ausgerüstet.

Dieses Beschuldigen ohne Beweise hat der Westen in Syrien, der Ukraine und auf anderen Schlachtfeldern schon des Öfteren vorexerziert. Man schreit „Haltet den Dieb“ und das bleibt hängen. Belege werden nicht geliefert und das Ganze versandet klammheimlich. Gehandelt wird trotzdem, als ob es so geschehen sei. Zwei gute Beispiele hierfür aus der Vergangenheit, beide zum Thema Luftangriff beziehungsweise mit involvierten Flugzeugen:

Keine Flugbewegungen = Kein Luftangriff auf Flüchtlingslager in Syrien

Der angebliche Luftangriff auf ein syrisches Flüchtlingslager hat nie stattgefunden. Entsprechende Videos von prowestlichen beziehungsweise Anti-Regierungsgruppen waren billige Fälschungen. Noch wichtiger: Kein Staat oder sonstiger Akteur hat Bilder von Flugbewegungen zur fraglichen Zeit bei dem Flüchtlingslager vorgelegt oder vorlegen können, die so etwas belegen würden. Es liegen nur amtliche Aussagen vor, die bezeugen, dass es dort keine Flüge gegeben hat.

Keine Flugzeuge in der Luft bedeutet: Es hat diesen Luftangriff natürlich nicht gegeben.

Wir erinnern uns: Als die Türkei einen russischen Jet an der syrisch-türkischen Grenze abschoß, legten die Türkei und Russland sofort Radarbilder vor, die die Flugbewegungen in der Gegend darstellten und mit denen die jeweilige Position untermauert werden sollte. Bei dem aktuellen Vorfall hat offenbar niemand Bilder solcher Flugbewegungen.

Die Russen sagen (6. Mai 2016), es hätte in dem fraglichen Zeitraum im Raum der Ortschaft Sarmada in der syrischen Provinz Idlib keine Flugbewegungen gegeben: “Wir haben die Daten der objektiven Kontrolle des Luftraumes in diesem Gebiet für den 4. und 5. Mai 2016 aufmerksam analysiert. Flüge russischer oder anderer Flugapparate über Sarmada hat es nicht gegeben’.

Die US-Amerikaner sagen (6. Mai 2016), sie wüßten noch nicht, was vor sich gegangen war, können aber auch keine Flugbewegungen bestätigen: “QUESTION: Do you have any update on the alleged bombing of the IDP camp in northern Syria? I gather the Syrians and the Russians have denied having anything to do with it, but it’s apparently an airstrike. MR KIRBY: Yeah. I would tell you that we’re still processing information about that incident and there’s the – we don’t have perfect knowledge about what happened. So we’re still doing the best we can to try to get more information and more accurate information about what happened.”. Das war am 6. Mai. Seitdem kam nichts mehr.

Die Bundesregierung erklärte am 9. Mai 2016, dass sie keine Informationen über einen solchen Angriff hat und nur das weiß, was man so in der Presse liest (Sorry, aber das kann doch eigentlich nicht sein. Die Bundesregierung muss hier mehr wissen. Wozu die Nachrichtendienste, wozu die NATO-Aktivität in Syrien und Türkei?). Zitat aus der Bundespressekonferenz: “FRAGE JUNG: Ich habe eine Frage zu dem Angriff auf ein Flüchtlingslager in Syrien. Herr Schäfer, Herr Seibert, hat die Bundesregierung eigene Erkenntnisse oder Erkenntnisse von Partnern über die Täterschaft dieses Angriffs? Können Sie wieder von Wahrscheinlichkeiten sprechen? DR. SCHÄFER: Über das hinaus, was Sie auch in den Medien haben lesen können auch was Prognosen und Wahrscheinlichkeiten betrifft habe ich keine eigenen Erkenntnisse der Bundesregierung, die ich Ihnen mitteilen könnte.”.

Zu den genauen Umständen der Fälschung des Luftangriffs durch die “White Helmets” hier zwei Artikel: “Luftangriff auf Flüchtlingslager in Syrien ist eine Fälschung” und “Bild weist versehentlich nach: Angeblicher Luftangriff auf Flüchtlingslager in Syrien ist eine Fälschung“.

USA hält an MH17-Lüge fest

In den Tagen und Wochen nach dem Abschuss des malaysischen Passagierflugzeuges mit der Bezeichnung MH17 über der Ukraine erklärte der Außenminister der USA, John Kerry, immer wieder, die US-Regierung unter Präsident Barack Obama hätte Bilder vom Abschuss des Fliegers durch eine Rakete, inklusive Fotos und Daten vom Start, vom Flug und vom Einschlag dieser Boden-Luft-Rakete in das Flugzeug. Die entsprechenden Aussagen John Kerrys finden sich auch heute noch beispielsweise auf offiziellen Websites der US-Regierung. Vorgelegt wurden solche Bilder in den bereits mehr als zwei Jahren seit dem Abschuss nie. Dass die Aussagen der US-Regierung falsch waren, wurde aber auch nicht eingestanden.

Angehörige der Opfer des MH17-Abschusses vom 17. Juli 2014 baten die USA immer wieder, doch endlich die angeblichen Beweisstücke vorzulegen, von denen Außenminister Kerry gesprochen hatte. Thomas Schansman beispielsweise, in Hilversum in den Niederlanden lebender Vater des MH17-Opfers und einzigen us-amerikanischen Staatsbürgers an Bord der Maschine, Quinn Schansman, schrieb der US-Regierung Anfang 2016 einen Brief, in dem er darum bat, dass die US-Regierung ihre nach eigenen Aussagen detailierten Aufnahmen, Video-, Foto- oder Radarbeweise, endlich der Öffentlichkeit oder wenigstens den zuständigen Ermittlern in den Niederlanden zur Verfügung stellt. Doch bisher ist nichts passiert. Auch in dem im letzten Jahr vorgelegten technischen Abschlussbericht zum MH17-Abschuss ist von solchen Belegen nicht die Rede. Die US-Regierung wiegelte das Thema in Pressekonferenzen in diesem Jahr immer wieder ab.

Die Aussagen der US-Regierung, dass man über handfeste und umfassende Bildbeweise zum Fall MH17 verfüge, finden sich auch heute noch im Internet auf Seiten der US-Regierung. So finden sich beispielsweise zwei Wortmeldungen John Kerrys in voller Länge auf der Website der US-Regierung (state.gov) unter dem Titel „Interview With David Gregory of NBC’s Meet the Press“ (ein Interview mit NBC am 20. Juli 2014) und „Remarks With Secretary of Defense Chuck Hagel, Australian Minister of Foreign Affairs Julie Bishop, and Australian Minister of Defense David Johnston“ (eine Pressekonferenz in Australien, gut drei Wochen später).

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Im NBC-Interview sagte US-Außenminister John Kerry (siehe Ausschnitt oben) drei Tage nach dem MH17-Abschuss, also am 20. Juli 2014 unter anderem Folgendes: „Wir haben Bilder vom Raketenstart. Wir kennen die Flugbahn, Wir wissen, woher es kam. Wir kennen den zeitlichen Ablauf und der war genau zu der Zeit als das Flugzeug vom Radar verschwand.“. „we picked up the imagery of this launch. We know the trajectory. We know where it came from. We know the timing, and it was exactly at the time that this aircraft disappeared from the radar.“

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Beim Treffen mit den Australiern in Sydney am 12. August 2014 – also fast vier Wochen nach dem Abschuss von Flug MH17 – sagte Kerry (siehe Ausschnitt oben): „und all die Beweise dazu waren auf unseren Bildern zu sehen. Wir sahen das Abheben. Wir sahen die Flugbahn. Wir sahen den Treffer. Wir sahen, wie das Flugzeug vom Radarschirm verschwand. Also da gibt es wirklich keine Unklarheit darüber, woher es kam und woher diese Waffen kamen.“. „and all the evidence of it was seen on our imagery. We saw the takeoff. We saw the trajectory. We saw the hit. We saw this airplane disappear from the radar screen. So there’s really no mystery about where it came from and where these weapons have come from.“

Das NBC-Interview mit John Kerry datiert vom 20. Juli 2014, also drei Tage nach dem Absturz/Abschuss des Flugzeuges. Nun könnte man, auch wenn das wohl unwahrscheinlich ist, vielleicht meinen, die US-Regierung wäre „in der Eile“ falsch informiert gewesen. Das allerdings widerlegt die oben angeführte Podiumsdiskussion Kerrys mit den australischen Politikern, die fast einen Monat nach dem Abschuss stattfand. Da sprach er immer noch von diesen Bildbeweisen. Mehr noch: Mittlerweile wären mehr als zwei Jahre Zeit gewesen, einen solchen Irrtum auszuräumen oder eben – besser noch – diese Bildbeweise und Daten vorzulegen (so sie denn vorhanden wären). In den Medien wird auf diesen haarsträubenden und herausragenden Umstand eigentlich nicht eingegangen und man muss wohl festhalten, dass das Absicht ist. Welche andere Interpretation ist hier eigentlich noch möglich, außer der, dass die US-Regierung damals gelogen hat und das bis heute nicht eingesteht?

Flugverbotszone

Was eine Flugverbotszone bedeutet, beschreibt die WSWS in dem Artikel „Steinmeier fordert Flugverbotszone über Syrien„:

„In Wirklichkeit wäre eine Flugverbotszone, die von den USA, Deutschland oder anderen Nato-Mächten durchgesetzt würde, keine Friedensinitiative, sondern der Beginn einer massiven Eskalation des vom Westen seit nunmehr fünf Jahren angeheizten Regimewechsel-Kriegs in Syrien. Im März 2011 war die Errichtung einer ebenfalls mit „humanitären“ Argumenten begründeten Flugverbotszone in Libyen der Auftakt für einen massiven Bombenkrieg der Nato gegen das ölreiche Land. Wenige Monate später erreichte er mit dem Mord am libyschen Staatschef Gaddafi durch vom Westen unterstützte islamistische Rebellen einen brutalen Höhepunkt.

Steinmeier spricht „vom koordinierten Vorgehen gegen IS und al-Qaida“. Mit diesem durchsichtigen Vorwand begründen Deutschland und der Westen routinemäßig ihre Militäroperationen in Syrien und im Irak. Tatsächlich arbeiten die imperialistischen Mächte jedoch nach wie vor eng mit al-Qaida und selbst den Milizen des IS zusammen, um das syrische Regime von Baschar al-Assad zu stürzen und ein pro-westliches Marionettenregime in Damaskus zu errichten. Vor wenigen Tagen verteidigte Die Zeit in einem ausführlichen Artikel die syrischen al-Qaida-Kräfte als „die Lebensversicherung vieler moderater Rebellengruppen.““

 

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5 Kommentare

  1. Ob Russland oder die USA den Angriff auf den Hilfskonvoy zu verantworten hat ist mir nicht so wichtig, da ich aus dem bisherigen Verhalten Assads sehe, dass er so etwas niemals absichtlich zuliesse. Schlimmstenfalls hielt die SAA den Konvoy für einen militärischen, da Artillerie-Fahrzeuge mitfuhren.

    Mit der Forderung der Flugverbotszone machen sich die USA und Steinmeier ganz offen zu Verbündeten von Al Kaida. In den USA und in Deutschland ist ein „Regime change“ unbedingt notwendig.

  2. WTF???

    Aus den Telepolis-Foren: „Was ich bislang nicht wusste: Der Konvoi kam aus Westaleppo […] aus den von der Regierung kontrollierten Gebieten […] Es ist komplett idiotisch, anzunehmen, die Syrer hätten erst einen Konvoi beladen und abgefertigt, um ihn anschliessend zu beschiessen.“. https://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/Syrien-USA-unter-Beweisdruck/Was-ich-bislang-nicht-wusste-Der-Konvoi-kam-aus-Westaleppo/posting-29249108/show/

    Das müsste man nochmal verifizieren. Das wäre ja umso mehr der Hammer.

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