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Schulz findet ukrainische Nazis OK

In den diplomatischen Streit um das satirische Erdogan-Extra-3-Video (Hier bei Youtube) mischt sich nun auch EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) ein. Süddeutsche Zeitung: „Schulz: ‚Lieber Herr Erdoğan, Sie sind einen Schritt zu weit gegangen‘„, Spiegel: „Streit über ‚Extra 3‘-Satire: EU-Parlamentspräsident Schulz kritisiert Erdogan„, Tagesschau: „‚In unserem Land gibt es Demokratie. Ende.‘„. Es handelt sich dabei um den selben EU-Parlamentspräsidenten Martin Schulz, der keine Probleme mit ukrainischen Rechtsextremisten hat, die ukrainische Sozialdemokraten angreifen, und auch schon mal im ukrainischen Parlament Rada eine Rede vor einem Nazipropagandaplakat hält.

Ukraine: EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) hält im Parlament Rede hinter Nazi-Propaganda-Plakat„. „EU-Parlamentspräsident Martin Schulz hat gestern (3.7.2015) vor dem ukrainischen Parlament (Werchowna Rada) eine Rede gehalten. Die Tageschau berichtete darüber (“Video. Ukraine: Präsident des Europäischen Parlaments Schulz besucht Kiew“). Dabei klebte an dem Redepult ein Propagandaplakat mit dem Konterfei einer in Russland inhaftierten Kämpferin des ukrainischen Bataillons ‚Ajdar‘, das ebenso wie Bataillon Asow und co aus Rechtsextremisten und Neonazis besteht.“. Mehr zum Bataillon Aidar/Ajdar in diesem Artikel.

EU (Martin Schulz): Geheucheltes Unwissen über Verfolgung und Mord durch ukrainische Pseudoregierung„. Eine ukrainische Politikerin konfrontierte Martin Schulz während einer Pressekonferenz im EU-Parlament (vergleiche auch Video unten): „‚Ich bin Natalia Vitrenko, Vorsitzende einer linken Opposition in der Ukraine. Ich bin Vorsitzende einer Partei, gegen die die ukrainischen Nazis bereits eine Hexenjagd begonnen haben, um mich und die Mitglieder unserer Partei physisch zu beseitigen. Gegenwärtig werden in der Ukraine die Büros der politischen Parteien massenweise niedergebrannt und die Mitarbeiter ermordet. Die Häuser missbilligter Abgeordneter werden in Brand gesetzt. Gewählte Abgeordnete der Legislative und der Gemeinderäte werden zusammengeschlagen, damit sie die Forderungen der Terroristen und Neonazis des ‚Rechten Sektor Euromaidan‘ ausführen. Es ist Fakt, dass die Neonazis ihr Regime etabliert haben.'“. Mehr dazu auch hier: „Pressekonferenz im Europaparlament: Natalja Witrenko fordert, in der Ukraine keinen „faschistischen Putsch“ zu unterstützen„. Mehr zu Nazis in der Ukraine.

Das – die Sache bei der Pressekonferenz – war über ein Jahr bevor Schulz im ukrainischen Parlament seine Rede vor dem Naziplakat hielt …

Arme alte SPD, den Schulz hast du wirklich nicht verdient.

schulz_nazi_rada_ajdar

PS: Weiteres EU-Parlamentspräsident-Martin-Schulz-Highlight: Lügen, um den griechischen Finanzminister Yanis Varoufakis für geistesgestört zu erklären. PPS: Varoufakis aktuell bei Spiegel Online.

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4 Kommentare

  1. „Neben der Ermordung von Oppositionellen (vergleiche die Mordserie der letzten Wochen) gibt es in der Ukraine seit der Machtübernahme der “Reformkräfte” im Februar 2014 das mittlerweile fast schon traditionelle In-die-Mülltonne-werfen von unbliebsamen Menschen durch regierungstreue Rechtsextremisten. Neuestes Opfer in Iwano-Frankiwsk: Vasyl Kavatsyuk, der letzten Monat die Oppositionspartei “Oppositioneller Block” registrieren ließ.“ -> http://blauerbote.com/2015/04/19/ukraine-verbot-der-oppositionsparteien-in-ukrainischer-region/

  2. “ “Das öffentliche Geständnis eines Maidanschützen, am 20. Februar 2014 in Kiew zwei Polizisten erschossen zu haben, hat für ihn keine juristischen Konsequenzen. Der militante Maidananhänger Ivan Bubentschik steht derzeit im Zentrum des medialen Rummels in der Ukraine. In einem Kinofilm und einem Interview hatte der Soldat nun freimütig zugegeben am 20. Februar 2014 zwei Berkut-Polizisten vom Konservatorium aus gezielt erschossen zu haben. Im Verlauf dieses Morgens habe er dann noch weitere Polizisten verwundet. Insgesamt 75 Patronen habe er verschossen. Wegen einer allgemeinen Amnestie hat er jedoch keine strafrechtlichen Folgen zu befürchten.”. Die Amnestie gilt allerdings ausdrücklich nur für Kämpfer der damaligen Opposition und jetzigen Regierung und nicht für Polizisten der damaligen Regierung. “ -> http://blauerbote.com/2016/02/26/ukraine-maidan-kaempfer-gesteht-oeffentlich-mord-an-zwei-polizisten-bei-euromaidan/

  3. Der britische Europa-Abgeordnete Godfrey Bloom während einer Rede von Martin Schulz im Europaparlament: „“Ein Volk, ein Reich, ein Führer“.

    Darauf Martin Schulz: „Die Leute, die das in Deutschland gesagt haben, sind Leute gegen deren Geist ich kämpfe (…)“

    Auf die Aufforderung des Fraktionschefs der konservativen Europäischen Volkspartei Joseph Daul , sich zu entschuldigen, antwortet Godfrey Bloom: „(…) He is an undemocratic Fascist.“

    Anzuschauen hier: https://www.youtube.com/watch?v=b8TK043UzpI

    Also, davon, dass Schulz sich als tapferer Kämpfer gegen alles Rechtsextreme sieht, hat man im ukrainischen Parlament herzlich wenig gesehen. Sein Einsatz für die ukrainische Opposition gegen den braunen Terror von Jarosch & Co. ließ auch arg zu wünschen übrig, um es freundlich zu formulieren.

    Im Gegensatz zu Godfrey Bloom halte ich Schulz nicht für einen Faschisten. Schulz ist einer von denen, die keinerlei Überzeugungen und Prinzipien vertreten. Aus diesem Grund kann er aber auch über keine demokratische Gesinnung verfügen. Schulz ist einer von denen, denen es ausschließlich um ihren eigenen Vorteil geht und die dabei notfalls dazu bereit sind, buchstäblich über Leichen zu gehen. Leider haben heutzutage (nicht nur bei uns!) viel zu viele von diesen Typen etwas zu sagen.

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